Anruf und persönliches Vorstellen bei Interesse an der Hundepension ist normal und erwünscht….
Der Hundehalter gibt für ein paar Stunden oder auch mehrere Tage in eine fremde Umgebung und möchte schon wissen, wie es seinem Tier dort ergeht.
So soll er sich doch einen Eindruck vor Ort verschaffen und wenn die zwischenmenschliche Chemie dann auch noch passt, dann fühlt sich der Mensch doch gleich viel sicherer, weiß er seinen Hund gut betreut.
Schlimm finde ich nur, wenn ein Mensch nicht weiß, was er will:
In einem Gespräch wurde erwähnt, dass man auf der Suche nach einer anderen Pension ist, in der Hund nicht zwangsweise vergesellschaftet wird. Meine Erwiderung, dass “keiner muss” aber jeder darf” war für den Interessenten sehr befriedigend.
Das soll im Klartext heißen, dass alle Gäste grundsätzlich einen Anspruch auf ein eigenes Zimmer haben, in dem sie zum Fressen, zum Schlafen, zum zwischendurch Ruhen, sich dorthin zurückziehen können.
Sofern in der Pension gleicher Zeit weitere Gäste anwesend sind und der Kontakt von beiden Seiten gewollt ist, für beide Seiten stressfrei abläuft, dann wird das selbstverständlich zugelassen und forciert…gibt es noch nichts schöneres als Hundefreundschaften.
Sobald aber eine der beiden Seiten Stresssymptome zeigt, die sich auch draußen im Gelände nicht legen, dann wird das von uns respektiert und entsprechend gehändelt.
Sofern Hunde offensichtlich inkompatibel mit anderen sind, innerartlich schlecht sozialisiert wurden und deswegen keine Kultur besitzen, der Hundeknigge ein Fremdwort ist, verzichten wir auf irgendwelche Experimente nach dem Motto “ihr müsst“. Nein sie müssen nicht…
Zurück zum “Vorfall”: in den kommenden Tagen war ich ständig damit beschäftigt, Buchungen für Probeschlafen einzubuchen und wieder herauszunehmen….
- da passte der Tag dann doch nicht,
- da die Uhrzeit nicht,
- da nicht, weil kein anderer Hund da ist,
- da nicht , weil der falsche Hund anwesend ist usw. usw.
und immer und immer wieder die Frage “wie läuft das in der Pension denn ab?” Die angedachte Planung wurde in einem Gespräch erläutert, darüber hinaus kann ich keine weiteren verbindlichen Angaben machen.
Weiß ich, ob
- ein Hundegast über Nacht erkrankt? Nein
- einer meiner Hunde über Nacht erkrankt? Nein
- ein Hundegast aufgrund von Gewitter, Sturm, Starkregen sehr unruhig ist? Nein
- eine Hündin, die eigentlich während des Aufenthaltes nicht läufig werden sollte, es dann aber dennoch wird? Nein
- ein Gast über Nacht die Geschäfte im Zimmer verrichtet hat? Nein
- Gast mit zum Unterricht genommen werden kann? Nein
- mir der Rigdeback bei Dauerregen etwa erklären möchte “ich muss nicht und laufen will ich auch nicht”
- er sich mit anwesenden Gästen verstehen wird? Nein
Ich könnte die Liste mit Gründen, die den “normalen Hundepensionsalltag” stören fortführen….es sind ja letztendlich Lebewesen und keine Computer, wobei auch die den routinierten Alltag komplett anders verlaufen lassen können.
Endgültig der Kragen geplatzt ist mir dann allerdings, als man Kundschaft, die am Gruppenunterricht teilnahm, nach der Stunde angeblich über die Hundepension ausgefragt und dort erfahren hatte “die Hunde seien den ganzen Tag” eingesperrt.
Was der Interessent nicht wissen konnte: ausgerechnet die Teilnehmer hatten noch nie und haben wahrscheinlich auch nie Bedarf, ihren Hund in der Pension unterzubringen. Nach Rücksprache stellte sich dann heraus, dass es schlichtweg gelogen war…..
Gipfel von alledem war dann die Bemerkung: die Zimmer seien kahl…
Also zur Information aller:
In meiner Pension gibt es weder
- Wlan-Anschluss
- Fernsehen
- Fernsehstuhl oder Couch
- Wollteppich
…über die Tüte Hundepopcorn können wir reden.
Ich frage mich dann tatsächlich, ob solche Hundehalter sich tatsächlich mal einen Kopf darüber machen, was es bedeutet, eine Pension für Hunde und Katzen verantwortungsvoll zu betreiben:
- Zimmer und Utensilien müssen gereinigt und desinfiziert werden
- intakte Rüden könnten Markierverhalten in den Räumen zeigen
- läufig gewordenen Hündinnen kontaminieren Zimmer und Utensilien
- Viruserkrankungen, bakterielle Erkrankung, Parasitenbefall
- alte, inkontinente Hunde
etc. etc.
Der nächste Gast möchte auch ein sauberes und vor allem hygienisch sauberes Zimmer haben.
Was ich damit sagen möchte:
Informieren Sie sich jederzeit bei einem Termin über den angedachten Ablauf, über Kosten und vor allen Dingen dürfen Sie sich gerne die Pension auch anschauen.
Bei uns werden keine Hunde ausgegrenzt,
- weil sie nicht kastriert sind
- nicht kompatibel mit anderen Hunden sind
- der falschen Rasse angehören
oder, oder, oder.
Bei uns ist jeder Hund herzlich willkommen…und wenn er möchte kann er
- mit anderen Gästen und den eigenen Hunden herumtoben
- Freundschaften schließen
- Gassigehen
- am Unterricht teilnehmen
- Fellpflege oder Kuscheleinheiten genießen
- oder einfach gar nichts tun, so wie es für ihn am zuträglichsten ist